Interview mit Flurina Willborn
1.
Was weißt du schon über das
Mittelalter?
Im
Mittelalter gab es die drei-Ständeordnung. Jeder Stand hatte seine Aufgaben zum
Wohle der Bevölkerung zu erfüllen. Die Aufgaben des einen, waren die Grundlage
des anderen Standes.
Flurina Willborn: Den
ersten Stand bildete der Klerus, also die Geistlichen. Sie waren dafür
verantwortlich, dass die Bevölkerung das Seelenheil erreichen konnte, indem sie
für das Volk beteten.
Die
Kirche war aber auch das Zentrum des Wissens. In den Klöstern gab es oft
riesige Bibliotheken, in denen wertvolle Bücher und Schriften gelagert wurden.
In solchen Klöstern gab es häufig Schulen, in denen das Wissen an die nächsten
Generationen weiter gegeben wurde.
Die
Kirche war aber auch im Lehenswesen tätig und war deshalb auch Lehensherr. Sie
konnte den Menschen Land „vermieten“ und im Gegenzug Materialien oder Dienste
fordern.
Auch
in der Architektur war die Kirche tätig. Sie errichtete riesige Klosteranlagen
und prunkvolle Dome. Diese können wir bis heute noch bestaunen.
Den
zweiten Stand bildete der erblich bedingte Adel. Die Adligen sahen sich selber
von Gott auserwählt, adelig zu sein. Sie waren für den Schutz der Bevölkerung verantwortlich.
Der
Adel hatte das Recht darauf, als Lehensherr „tätig“ zu sein. Er konnte also
Land an die Bevölkerung „vermieten“ und dafür Materialien oder Frondienst
verlangen.
Zu
Beginn des Mittelalters gab es unter dem Adel noch keine unterschiedlichen
Stufen. Später wurde aber unter den verschiedenen Adelstiteln eine
hierarchische Ordnung festgelegt.
Den
dritten und letzten Stand bildeten die Hörigen oder auch die Bauern. Sie
mussten alle Grundlegenden Mittel zum Leben beschaffen, wie zum Beispiel
Esswaren. Für sie gab es fast keine Aufstiegsmöglichkeiten
Das
Mittelalter hat aber auch seine dunklen Seiten.
Lieder
herrschte in dieser Zeit die grosse Hexenverfolgung. Häufig waren es Frauen,
die auf dem Scheiterhaufen wegen Hexerei verbrannt wurden.
Um
noch mehr Hexen zu entlarven, wurden die Angeklagten gefoltert, bis sie noch
einige vermeidliche Komplizinnen beim
Namen nannten.
Die
Pest war im Mittelalter ein wichtiges Thema für die Bevölkerung. Sie raffte rund
einen Drittel also etwa 25 Millionen Menschen der damaligen Bevölkerungszahl
dahin.
Anfangs
wurde gedacht, dass der Auslöser des schwarzen Todes übelriechende Winde waren.
Der Gedanke, dass die Krankheit von den Ratten, besser gesagt von den Flöhen
der Ratten auf den Menschen übertragen wurde, war damals unvorstellbar.
2.
Dem Mittelalter wird oft nachgesagt
, ein dunkles Zeitalter zu sein. Was hältst du persönlich vom Mittelalter? An
welche Bilder denkst du, wenn du den Begriff Mittelalter hörst?
FW: Ich
denke, dass das Mittelalter nicht nur schlechte Seiten hatte. Bestimmt war das
Foltern oder die Hexenverfolgung nicht gerade rühmlich aber ich denke, dass es
in jeder Epoche schlechte Sachen gab.
Ich
persönlich finde das Mittelalter sehr spannend. Mich haben die Ritter und ein
Leben auf einer Burg schon immer fasziniert.
Wenn
ich ans Mittelalter denke oder den Begriff höre, dann kommen mir riesige
Klöster mit vielen Mönchen und riesigen Bibliotheken in den Sinn.
Vor
meinem inneren Auge sehe ich eine grosse Gesellschaft auf einer Burg oder in
einem Schloss, die ein prächtiges Fest feiert. Überall sehe glänzende
Ritterrüstungen stehen und im Keller befindet sich eine grosse Waffenkammer mit
jeglichen Arten von Waffen, wie zum Beispiel einen Morgenstern oder scharf
geschliffene Schwerter.
3.
Hast du auch positive Assoziationen zum
Mittelalter?
FW: Ja,
solche habe ich. Ich denke nämlich auch an die prächtigen Feste, die im
Mittelalter gefeiert wurden, wenn ich den Begriff Mittelalter höre.
Im
Mittelalter gab es auch sehr interessante Literatur und Heldensagen, die uns
bis heute noch erhalten geblieben sind.
4.
Auch die Kirche hat im Mittelalter
einen hohen Stellenwert? Kannst du dir vorstellen weshalb?
FW: Im Mittelalter
gab es die 3-Ständeordnung. Jeder Stand hatte seine eigenen Aufgaben, die er zum
Wohle des Volkes zu erfüllen hatte. Die Kirche, auch Klerus genannt, war dafür
zuständig, dass die Menschen das Seelenheil erreichen konnten.
Zur Zeit des
Mittelalters war es den Menschen sehr wichtig, das Seelenheil zu erreichen,
denn nur dann konnten sie sich mit Gott gnädig stimmen.
Die Bevölkerung konnte das
Seelenheil durch Wallfahrten erreichen, später aber auch durch das Bezahlen von
Gottesdiensten und durch den Kauf von Ablassbriefen.
5.
Kennst du literarische Texte aus dem
Mittelalter?
FW: Ich
kenne zurzeit nur den Titel und den groben Inhalt eines Werkes, den des
Nibelungenlieds.
Ich
hoffe, dass ich während dem Behandeln des Mittelalters als literarische Epoche
im Schulunterricht mehr darüber erfahren werde.
6.
Die Literatur des Mittelalters
handelt sehr oft von schönen Dingen, wie zum Beispiel die Liebe. Welche Gründe
könnte das deiner Meinung nach haben?
FW: Ich
denke, dass die Literatur die Tatsachen oft einfach beschönigt hat. Denn die
Realität war oft nicht so schön, wie sie in der Literatur beschrieben wurde.
Es
ist doch auch für uns viel angenehmer unsere Augen vor der Realität zu
verschliessen und nur die angenehmen Dinge des Lebens zu sehen.
7.
Für welche Werte steht die
Mittelalterliche Literatur?
FW: Auf
diese Frage, fällt mir leider keine Antwort ein. Ich hoffe im Unterricht mehr
über dieses Thema erfahren zu können.
8.
An wen richtet sich die Literatur
aus dem Mittelalter?
FW: Ich
denke, dass sich die Literatur des Mittelalters an jeden richtete, der sich
dafür interessierte. Es war jedoch das Problem, dass der grösste Teil der
Bevölkerung nicht lesen und schreiben konnte. Deshalb war die Literatur nur für
einen sehr kleinen Teil der Bevölkerung zugänglich.
9. Im
Mittelalter wurden gerne Heldensagen und Geschichten erzählt. Welchen Einfluss
haben diese deiner Meinung nach auf das alltägliche Leben des Volkes? Weshalb
wurden diese Helden glorifiziert?
FW: Meiner
Meinung nach waren diese Helden für die Bevölkerung grosse Vorbilder, denn sie
waren frei und ohne jegliche Verpflichtungen. Sie konnten tun und lassen, was
sie wollten, ganz im Gegensatz zur „normalen“ Bevölkerung. Das Volk hatte seine
Aufgaben zu erledigen und war nicht frei.
Ich
denke, dass die Menschen möglichst so sein wollten, wie die Helden in den
unglaublich tollen Geschichten. Sie eiferten ihren Idolen nach, damit auch sie
vielleicht eines Tages einen Drachen töten können.
Hallo Philipp
AntwortenLöschenIch finde du hast passende Fragen für das Interview gewählt, sowie die Reihenfolge jener gut angeordnet. Die dritte Frage ist meiner Meinung nach eher überflüssig, da die positiven Aspekte bereits in der vorherigen Antwort erwähnt wurden. Ansonsten gefällt mir das Interview sehr :)